Helmut Knöferl
Die Baderstube begleitete drei Generationen der Familie Knöferl
Helmut Knöferl zählt zu den Urgesteinen des Heimatvereins. Das Gründungsmitglied engagiert sich seit vielen Jahrzehnten für den Verein, so etwa als Beisitzer und freiwilliger Helfer bei der Inventarisation.
Zu den Glanzstücken der heimatkundlichen Sammlung des Heimatvereins zählt die alte Baderstube, die Helmut Knöferl dem Verein als Schenkung übergab. Diese Baderstube dokumentiert die Geschichte der Familie Knöferl über drei Generationen: Großvater Michael Knöferl kam 1896 während seiner Wanderjahre nach Buttenwiesen und ließ sich dort als Bader und Haarschneider nieder. Als Bader behandelte er äußere Verletzungen und Abszesse. Auch die Fußpflege und das Ziehen von Zähnen gehörte zu seinem Repertoire. Nachdem er viele Jahre Hausbesuche gemacht hatte, erwarb er 1908 ein Grundstück an der Donauwörther Straße in Buttenwiesen und baute dort ein Wohnhaus mit Behandlungsraum.
Auch sein Sohn Alois erlernte den Beruf des Baders und Herren-Friseurs. 1934 legte er erfolgreich die Prüfung zur Baderapprobation am Klinikum rechts der Isar in München ab. Nach dem 2. Weltkrieg starb der Beruf des Baders jedoch aus, denn diese Tätigkeit wurde nun von speziellen Heilberufen (Allgemein- und Fachärzte, Zahnärzte, Heilpraktiker u. a.) übernommen. Aus diesem Grund gab Alois Knöferl das Baderhandwerk auf und betrieb einen Herren-Friseursalon in Buttenwiesen.
1963 übergab er das Geschäft an seinen Sohn Helmut, der es um einen Damen-Friseursalon erweiterte. Mit der Geschäftsaufgabe 2004 endete die über 100-jährige Tradition der Familie Knöferl als Bader und Friseure.
Das Bild zeigt Helmut Knöferl vor der Vitrine, die die Schätze seiner Bader-Sammlung beherbergt. In der Hand hält er ein Skalpell, mit dem sein Großvater und sein Vater gearbeitet hat.
Heimatverein Unteres Zusamtal, Inv.-Nr. 1114–1117, 1574–1604







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